Es war einmal vor rund 200 Jahren, als ein evangelischer Pfarrer namens Johann Wichern in Deutschland ein Heim für Kinder ohne Eltern gründete. In der Vorweihnachtszeit fragten die Kinder immer wieder, wann denn nun endlich Weihnachten sei und da kam dem Pfarrer eine wahrlich zündende Idee.
Mit einem Adventkranz wollte er seinen Waisenkindern zeigen, wie lange sie sich noch gedulden müssen. Dafür nahm er ein altes Kutschenrad aus Holz und befestigte Kerzen darauf. Für die Sonntage nahm er große weiße Kerzen, für die Wochentage des Advents kleine rote. Dann hängte er das kerzengeschmückte Wagenrad an die Decke des Saals, in dem die ganze Hausgemeinschaft betete. An jedem Tag zündete er eine weitere Kerze an: unter der Woche eine kleine, an den vier Adventsonntagen eine große Kerze. So konnten die Kinder an der Anzahl der Kerzen, die noch nicht brannten, ganz einfach abzählen, wie viele Tage sie noch bis Heiligabend warten mussten.
Und damit hatte der Kranz auch einen netten Nebeneffekt: Die Kinder lernten auf einfache Weise das Zählen. Viel wichtiger aber war: Jeden Tag wurde es in dem Raum ein wenig heller und wärmer ...